Ratingen erinnert – Ratingen verbindet – Ratingen versöhnt

Erinnern – verbinden – versöhnen
Freitag, 21. März, 18.00 Uhr, Stadtkirche – Peter & Paul

Die vier Wochen vom 22. März bis zum 17. April 1945 sind mit drei wichtigen Daten in der Stadtgeschichte Ratingens verbunden. In wenigen Tagen ereignen sich die schwersten Bombenangriffe auf die Stadt, der Mord an elf Zwangsarbeitern im Kalkumer Wald und der Einzug amerikanischer Truppen, was das Ende des zweiten Weltkriegs in der Stadt bedeutete.

Menschen aus den Kirchen, Vertreter der Stadt sowie die Liebfrauen-Schule und das Weizsäcker-Gymnasium wollen jetzt mit den Bürger*innen, genau 80 Jahre später an die Ereignisse erinnern.

Damals, am 22. März 1945, in der Endphase des Krieges erreichten 75 Flugzeuge vom Typ Boeing B-17 Flying Fortress (deutsch: Fliegende Festung) Ratingen via Belgien mittags um Viertel nach zwölf. „Es war an einem sonnigen Frühlingstag“ erzählt der Zeitzeuge Hans Müskens und weiß, dass der Angriff nur eine Viertelstunde dauerte. Aber in wenigen Minuten wurden etwa 800 Sprengbomben und 47.000 Brandbomben über der Innenstadt und nördlich der Stadt im Bereich der Wasserburg „Haus zum Haus“ abgeworfen - mit verheerenden Folgen. Denn dabei wurden 116 Menschen getötet und 213 verletzt, 101 Gebäude mit 283 Wohnungen vollständig zerstört und 75 Häuser schwer beschädigt.

Deshalb laden die beiden Kirchen ein zu „erinnern – verbinden – versöhnen“ und kehren an die Orte zurück, die auch damals getroffen waren.


Station 1- Erinnern - Stadtkirche

In der ev. Stadtkirche standen die 116 Särge der Getöteten. St. Peter & Paul war nicht zu nutzen, da die Kirche selbst beim Angriff schwer getroffen wurde. Das Feuer im Dachstuhl der ev. Kirche konnte gelöscht werden, alle Fenster waren durch die Druckwellen zerstört.

Pastor Gerhold, Pastoralreferent Ralf Gassen, der Zeitzeuge Hans Müskens und der Kreisarchivar Joachim Schulz-Hönerlage erinnern an den verheerenden Angriff und die Opfer. Die 116 Namen der Getöteten werden gelesen, Kerzen für sie angezündet. Dabei wirken mit  die Kirchen, die Stadt Ratingen, Verbände aus der Stadtgesellschaft wie der Heimatverein, die Schützen, Parteien und das Weizsäcker-Gymnasium sowie die Liebfrauenschule.

Station 2 – Verbinden – Auf dem Weg sein

Gemeinsam zieht man aus der Kirche nach Peter und Paul und bildet eine Menschenkette als Zeichen für Frieden und Menschlichkeit.

Station 3 – Versöhnen – St. Peter und Paul

Das Thema Versöhnung wird in der Kirche Peter und Paul verdeutlicht, u.a. durch Pantomime von Schüler*innen. Anschließend gibt es Ausklang und gute Gespräche im Turm oder auf dem Vorplatz.

Die Veranstaltung wird begleitet von den Musikern Nico Oberbanscheidt (Orgel), Christian Siegert (Orgel), Bernd Bolsinger (Klarinette), dem Ensemble „golden horns“ der Musikschule und dem Sprecher Reinhard Pede.

Hinweis:
Das ERINNERN an das Ende des zweiten Weltkriegs findet in Ratingen am Samstag, 10. Mai, 11.00 Uhr, am Mahnmal für die ermordeten Zwangsarbeiter auf dem Vorplatz von St. Peter und Paul statt.

 

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